Eindrucksvolles Glaubenszeugnis: Fulda-Wallfahrt 2022

19. September 2022
Quelle: Distrikt Deutschland

Seit 2004 erneuert die Priesterbruderschaft St. Pius X. jährlich in Fulda die Weihe Deutschlands an das Unbefleckte Herz Mariens. Die dazugehörige Wallfahrt hat sich längst zur wichtigsten der Tradition in Deutschland entwickelt. Dieses Jahr fand sie am 3. September statt – und einige Hundert Gläubige der Einladung.

Entspannung in der Krise? 

Ein junger Mann sitzt ruhig auf seinem Balkon, entspannt sich und greift zur Bierflasche – obwohl seinem Dorf sichtbar eine Flutkatastrophe bevorsteht. Das scheint uns unglaublich. Wenn doch bereits unten aus dem Haus Hilferufe nach oben erschallen und der betagte Vater schwere Sandsäcke herbeischleppt, um das Haus vor dem Schlimmsten bewahren zu können; wie kann da der Sohn kalt bleiben und sich nicht eilends daranmachen, mitzuhelfen? Aufspringen, um seinen Platz bei der Rettung des Hauses einzunehmen? Und doch werden wir Zeuge eines ähnlichen Verhaltens. Die Flut: Das sind die stinkenden Ströme des Lasters und des Unglaubens. Das Haus ist die Kirche – und der junge Mann steht für all jene, besonders in den Reihen der Jugend, die Zeugen der Krise werden und doch nicht handeln; die sich lieber in eine falsche Idylle flüchten und es vorziehen, sich zu betäuben. Dabei gefährden sie durch ihr Nichtstun nicht nur ihre Mitmenschen, sondern letztlich auch sich selbst und die Substanz ihres Hauses.

Hingabe und Sühne

Dieses Bild zeichnete der Distriktobere in seiner Predigt zur diesjährigen Fuldawallfahrt. Dabei ging er ins Gericht mit einer Attitüde, die zwar das Werk unseres Gründers Erzbischof Marcel Lefebvre gerne in Anspruch nimmt, aber das persönliche Opfer (noch) scheut: Wo sind die zahlreichen jungen Männer, die ins Seminar strömen, wo die vielen KJBlerinnen, die eine Berufung zur Ordensschwester prüfen? Wie oft unterziehen wir uns, nachdem uns die infektiösen Sturzfluten umspült haben, einer gründlichen Reinigung in Form von Exerzitien? Wer leistet wirklich konkrete Wiedergutmachung für die Abirrungen des Synodalen Wegs?

Zuflucht zum Unbefleckten Herzen 

Solcherart zu Sühne und Ganzhingabe aufgerufen, folgten die Gläubigen weiter dem levitierten Hochamt, das Zelebrant Pater Bücker anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums feierte. Im Anschluss zog man in Prozession auf den Fuldaer Frauenberg, wo einst die deutschen Bischöfe unser Land dem Unbefleckten Herzen weihten; diese Weihe wurde, soweit möglich, von den ca. 600 Teilnehmern erneuert. Die Kirche konnte die zahlreichen Gläubigen kaum fassen!  

Nach dem Ende des offiziellen Teils verköstigten sich viele Gläubige in der schönen Fuldaer Altstadt, beteten am Grab des Heiligen Bonifatius und reisten mit dem Entschluss ab, auch im nächsten Jahr wieder nach Fulda zu kommen. Es sei dem Herrn sowie allen Organisatoren und Helfern für diesen gnadenreichen Tag gedankt. Heiliger Bonifatius – bitte für uns!