Drittorden: Rundbrief Nr. 53

18. Dezember 2021
Quelle: Distrikt Österreich

53. Rundbrief für den Dritten Orden der Priesterbruderschaft St. Pius X. im österreichischen Distrikt.

Gelobt sei Jesus Christus!

Liebe Mitglieder, Postulanten, Interessenten und Freunde des Dritten Ordens vom hl. Pius X.!

Wenige Tage vor dem hochheiligen Weihnachtsfest darf ich mich wieder einmal an Sie, die Mitglieder des Dritten Ordens in unserem Distrikt wenden. Gerade in unseren Tagen ist es einmal mehr von Bedeutung über das geistliche Leben, unser geistliches Leben als Mitglieder der Priesterbruderschaft St. Pius X. und den Glauben nachzusinnen. Das einzige Ziel des geistlichen Lebens ist die Vereinigung mit Gott in der Liebe. Auf Erden beruht sie auf dem Glauben, im Himmel wird sie auf der beseligenden Schau beruhen. Unser ehrwürdiger Gründer Erzbischof Marcel Lefebvre hatte die Stellung des Glaubens und der Liebe im geistlichen Leben besonders gut erfasst. Wie treffend ist der bischöfliche Wahlspruch unseres geistlichen Vaters: „Credidimus caritati, wir haben an die Liebe geglaubt.“ Unser Erzbischof hat oft und oft über die Tugenden des Glaubens und der Liebe gepredigt. Als seine hoffentlich guten Kinder, sollten auch wir Priester oft und oft über den Glauben und die Liebe predigen, gerade in unserer so drückenden, schweren Lage in der heiligen Kirche und der Gesellschaft. Und die Mitglieder der Bruderschaft, alle Gläubigen hätten hier ein tiefes Thema der Betrachtung.

Nach dem hl. Thomas von Aquin ist die erste Tugend, die ein Heiliger besitzen muss, der Glaube! (vgl. Summa theologiae, II-II, q.3. a.2 und Erzbischof Marcel Lefebvre, Das geistliche Leben, S. 200 ff., Sarto Verlag, Bobingen 2020) Der Glaube ist die Grundlage des ganzen geistlichen Lebens, aller anderen Tugenden. Der Glaube ist das, was unser Herr von all jenen fordert, denen er die Gesundheit oder die Wahrheit bringen will: „Glaubst Du?“ Unser Herr fordert immer den Glauben.

Erzbischof Lefebvre nennt das Credo, das Glaubensbekenntnis, die Litanei von der Liebe Gottes! Es fasst alles zusammen, was wir glauben: die große Liebe Gottes zu uns. Das Credo, so unser Gründer, muss die Grundlage unseres Glaubens, unseres geistlichen Lebens sein. Und hier sagt er uns etwas ganz Entscheidendes: Es wäre unrecht, das Credo mechanisch herunterzuleiern, ohne über die großen Wahrheiten nachzudenken, die uns gelehrt werden, Wahrheiten, die lebendig sind, aktuell sind. Und jedes Mal, wenn wir gern das Credo beten, wenn wir es in der feierlichen Messe sogar singen, dann soll das ein Apell an unsere Liebe sein, eine Einladung, eine immer tiefere, immer wahrere Ausrichtung anzunehmen, Gott zu lieben, Ihm Dank zu sagen und alles zu tun, damit Seine Liebe zu uns nicht umsonst gewesen sei.

Wir können hier gleich einige weihnachtliche Gedanken anschließen: „Dass Gott Fleisch geworden ist, Mensch geworden ist, einer von uns geworden ist – das ist das wunderbarste von allem, das außerordentlichste, was es geben kann. Er ist vom Himmel herabgestiegen, Er, der allmächtig ist. Verbum caro factum est, das Wort ist Fleisch geworden (Joh 1,14) – Dieser Satz ist das größte, das schönste, das man sich vorstellen kann, und der allerseligsten Jungfrau Maria ist es zu verdanken, dass es Wirklichkeit geworden ist. … Die ganze katholische Religion liegt dort verborgen, in diesem Geheimnis der Menschwerdung unseres Herrn Jesus Christus und folglich der Erlösung.“ (Erzbischof Lefebvre, Das geistliche Leben, S. 60, Sarto Verlag, Bobingen 2020)

Ich darf Sie wirklich einladen, liebe Terziaren, zum Evangelium zu greifen und die Kindheitsgeschichte unseres Erlösers in den kommenden Wochen oft und oft zu betrachten, inneres Gebet dann zu halten. Das Christkind, dessen Heiligsten Namen wir in aller Ehrfurcht aussprechen wollen, möge uns unseren oft ein wenig schwachen Glauben, vermehren, unser geistliches Leben wirklich reif werden lassen, damit wir in diesen schweren Zeiten für die Kirche und die Gesellschaft den Glauben bewahren und uns im Glauben bewähren. Bewahren und bewähren! Dann haben wir eine solide Grundlage, alles zu meistern, was da vor uns liegt, dadurch auch in der Gottesliebe und in der Nächstenliebe wirklich zu wachsen.

Die Umstände der vergangenen Monate haben es leider oft schwer oder unmöglich gemacht, die gewohnten Treffen des Dritten Ordens gut durchzuführen, beten wir, dass es im neuen Jahr wirklich wieder besser wird. Haben wir aber auch öfter vor Augen, dass wir durch ein übernatürliches Band ganz fest vereint sind, als Drittordensmitglieder und als Mitglieder unserer Bruderschaft überhaupt. Was kann es denn Schöneres geben als dieses geistliche „zu Hause“ zu haben. Seien wir dafür immer sehr dankbar, zunächst unserem Gründer, dann aber auch allen die der Kirche und der Bruderschaft die Treue gehalten haben und weiter halten.

Herzliche Einladung schon heute zum großen Drittordenstreffen in Jaidhof am 23./24. April 2022. Bitte halten Sie sich dieses Wochenende jetzt schon frei und versuchen Sie bitte zu kommen.

Von Herzen wünsche ich allen ein gnadenreiches und frohes Weihnachtsfest!

Mit meinen priesterlichen Segenswünschen!

Ihr P. Johannes Regele

Jaidhof, am 16. Dezember 2021