Drittorden: Rundbrief Nr. 48

04. Juni 2020
Quelle: Distrikt Österreich

48. Rundbrief für den Dritten Orden der Priesterbruderschaft St. Pius X. im österreichischen Distrikt.

Gelobt sei Jesus Christus! Liebe Mitglieder, Postulanten, Interessenten und Freunde des Dritten Ordens vom hl. Pius X.!

Wir stehen im 50. Jahr der Gründung unserer Priesterbruderschaft St. Pius X., am Allerheiligenfest werden wir das Goldene Jubiläum der kanonischen Errichtung der Bruderschaft feiern dürfen und ein großes Te Deum singen für alle durch den Himmel empfangenen Wohltaten.

Sorge und Bemühen um die priesterliche Heiligkeit stehen im Mittelpunkt unserer Bruderschaft. Der katholische Priester ist in erster Linie für das Opfer, für das öffentliche Gebet der Kirche geweiht. Genau dies müssen wir uns immer wieder vor Augen halten, hier ist auch die wesentliche Aufgabe des Dritten Ordens zu finden. Wir haben die große Freude, dass in diesen Wochen viele junge Berufungen in unserem Distrikt höhere Weihen im Priesterseminar Zaitzkofen erhalten. Anfang Mai haben zwei Seminaristen aus Tschechien und einer aus Österreich die Subdiakonatsweihe empfangen, bald werden sie auch zu Diakonen geweiht. Im Juni wird nun ein Österreicher zum Priester geweiht. Hier müssen wir dem lieben Gott Dank sagen, dass er diese jungen Männer Schritt für Schritt zum Opferaltar hingeführt hat. Die Mitglieder des Dritten Ordens, aber auch alle Gläubigen mögen für diese Seminaristen, für alle Seminaristen und für viele weitere Berufungen eifrig beten. Wir sollten unser Herz wirklich immer auch bei den Seminaristen haben, sie durch unser Gebet und unsere Unterstützung fördern. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir in diesen Zeiten alle Kirchen und Kapellen priesterlich betreuen können. Wenn es dennoch meist sehr gut gelingt, so ist auch das ein Grund zur Danksagung!

Wir brauchen Berufungen, wir brauchen Arbeiter im Weinberg des Herrn. Denn das Feld ist breit, der Boden hart und wir bitten darum unaufhörlich und ich bitte Sie alle darum. Wir beten an den Sonntagen nach dem Gut-Hirt-Sonntag unsere Novene um Priesterberufungen.  Denn das Gebet ist, was den Himmel bewegen kann, das Gebet ist, was das Herz Gottes bewegen kann, unglaublich, aber das hat Er selbst auf Erden gesagt. Und im Herz Jesu Monat Juni wollen wir unser Gebet noch eifriger verrichten: Herr schenke und viele heilige Priester und Ordensberufungen. Wir sind so mittellos, aber das Gebet kann Gott bewegen. Wir verstehen es nicht, wir glauben daran! Bitten wir den Herrn der Ernte, dass Er mehr Arbeiter sende!

Die Heilung wird immer durch die barmherzige Liebe des unwiderstehlich rufenden Jesus und durch die Großherzigkeit der Gläubigen kommen, nicht durch besonders gescheite Organisationen, nicht durch neuerfundene Strukturen, durch Halbierung und Verdünnung der Forderungen Gottes und durch wohlmeinende aber nicht mehr katholische Ungeheuer, halb Priester, halb Laie, deren Identität jedermann mit halbwegs katholischer Nase in Frage stellt. Haben wir ein großes Herz für die Seelen, die heute meist ohne guten Hirten sind.

Wenn wir, schlicht und einfach, katholisch bleiben und handeln, wie es uns unser Gründer Erzbischof Marcel Lefebvre so wunderbar gelehrt hat, werden wir alle jene Heiligen nachahmen, die im Laufe der Jahrhunderte der Kirchengeschichte mutig aufgetreten sind gegen die Irrtümer und die verdorbenen Sitten ihrer Zeit, das bleibt sozusagen eine Aufgabe der Kirche für alle Zeiten. Gerade auf diese Weise dürfen wir fruchtbar allen unseren Zeitgenossen dienen!

Schon in seinem ersten Brief an die Mitglieder der Priesterbruderschaft aus dem Jahr 1970 schreibt Erzbischof Lefebvre allen folgende Ankündigung: „Der Teufel wird gegen uns losziehen, doch Gott wird uns segnen, und wir werden den Kampf der Jungfrau Maria gegen Satan und seinen Anhang fortsetzen.“ Das dies alles bald Wirklichkeit für diese junge Institution der katholischen Kirche wurde, brauche ich Ihnen nicht näher auszuführen. Sie kennen die Geschichte der Bruderschaft und erleben auch die Gegenwart.

Der Dritte Orden hat die große Aufgabe dem katholischen Priestertum mit Liebe und Hingabe zu dienen. Was für ein herrlicher Dienst für die heilige Kirche! Ich schließe mit Worten aus einer Predigt unseres Gründers, die sich lohnen, gerade im Herz Jesu Monat, aber auch sonst, häufig zu betrachten. „Wenn Sie daher manchmal von Gefühlen der Mutlosigkeit, der inneren Zerrissenheit, fast der Verzweiflung bedrängt werden, wenn beim Anblick der zerstückelten, leidenden, von allen Seiten geschlagenen Kirche diese Gefühle Ihre Seele überfallen, dann denken Sie daran, daß Unser Herr mit Ihnen ist, solange Sie die Worte bewahren, die Unser Herr Jesus Christus uns gegeben hat, die Unser Herr Jesus Christus uns gelehrt hat. Und eben dadurch, durch dieses Opfer wird der böse Feind eines Tages aus der Kirche vertrieben werden, wird die Kirche ihren Glanz wiederfinden. Sie wird nicht mehr von Menschen untergraben sein, die ihren Untergang, ihre Zerstörung wollen. Wir müssen also beten, besonders heute, alle miteinander vereint. Wir müssen beten, damit Gott die Feinde der Kirche verjage und die Kirche so wieder die Gnaden spenden kann, die die Gläubigen so notwendig haben, die die Welt für ihr Heil braucht.“ (aus: Erzbischof Marcel Lefebvre, Predigt 29.6.1978)  

Vereinen wir unsere Gebete für unsere geliebte Priesterbruderschaft mit all ihren Werken und bestürmen wir den Himmel, um viele Berufungen zu erflehen, die der Kirche würdig dienen werden! Und sagen wir dem lieben Gott Dank für alle Gnaden!

Mit meinen priesterlichen Segenswünschen!

Ihr P. Johannes Regele

Wien, am 26. Mai 2020, Fest des hl. Philipp Neri