15. Ist der Glaube heilsnotwendig?

27. September 2017
Quelle: Distrikt Österreich

100 Fragen zur aktuellen Lage der Kirche.

15. Ist der Glaube heilsnotwendig?

Nach der klaren Lehre der Heiligen Schrift ist der Glaube notwendig, um das ewige Heil zu erlangen. So sagt Christus: «Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet werden, wer nicht glaubt, wird verdammt werden» (Mk 16,16), und der hl. Paulus lehrt: «Ohne Glaube ist es unmöglich, Gott zu gefallen» (Hebr 11,6).

Selbstverständlich geht es hier um den wahren Glauben und nicht um irgendeinen Glauben, wie aus den Mahnungen der Apostel vor den Heiden und Irrlehrern klar ersichtlich ist: «Es wird eine Zeit kommen, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren Gelüsten sich ganze Scharen von Lehrern suchen werden, weil sie nach Ohrenkitzel verlangen. Von der Wahrheit werden sie sich abwenden, den Fabeln aber sich zuwenden» (2 Tim 4,3 f).

Dies schließt jedoch nicht aus, daß es für diejenigen, die ohne eigene Schuld den katholischen Glauben nicht kennen, trotzdem eine Möglichkeit der Rettung gibt. Wenn sie treu nach ihrem Gewissen leben, wird Gott Mittel und Wege wissen, sie zum Heil zu führen. Zweifellos wird aber derjenige, der aus eigener Schuld die wahre Religion nicht ausübt, sondern freiwillig in seinem Irrtum verharrt, ewig verloren gehen.[20] Es geht also in diesen Fragen des Glaubens nicht um unnützes Theologengezänk, sondern um das ewige Heil oder Unheil unsterblicher Seelen.

[20] Dies lehrt sogar noch das II. Vatikanum in Lumen gentium 14: «Darum könnten jene Menschen nicht gerettet werden, die um die katholische Kirche und ihre von Gott durch Christus gestiftete Heilsnotwendigkeit wissen, in sie aber nicht eintreten oder in ihr nicht ausharren wollten.» In der konkreten Verkündigung wird diese Wahrheit freilich meist nicht mehr erwähnt, sondern sogar das Gegenteil behauptet.

Quelle: Katechismus zur kichlichen Krise, Pater Matthias Gaudron, Sarto-Verlag, 2017, 4. Auflage