Vortrag über das Grabtuch von Turin

Jul
09
09. Juli 2023
Jaidhof
10.00 Uhr Hl. Amt
11.45 Uhr 1. Vortrag: Meditation über die Blutspuren am Antlitz Christi (Bibliothek)
12.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen im Jägersaal
13.30 Uhr 2. Vortrag: Neueste Forschungsergebnisse (Bibliothek)

Referentin: Mag. phil. Gertrud Wally, Studium der Romanistik, Musikerziehung und Kunstgeschichte an der Universität Wien und Ausbildung als Katechistin für den fremdsprachigen Katechumenat, verheiratet, drei Söhne, beschäftigt sich seit 1978 mit dem Grabtuch von Turin und hält seit 1983 darüber Vorträge im In- und Ausland. Gertrud Wally ist Mitglied von mehreren Grabtuchforschungszentren und nimmt regelmäßig an Kongressen über das Grabtuch von Turin teil.

Besonderheit: Kopie des Turiner Grabtuches im Original-Format zu besichtigen.

Das Grabtuch von Turin – Informationsblatt  

Das Grabtuch von Turin ist ein ca. 442 cm x 113 cm langes Stück antiken Leinens auf dem man schattenhaft die Umrisse eines gefolterten und gekreuzigten Mannes sieht. Seit den ersten Jahrhunderten wird dieses Leinentuch mit der Person Jesu Christi in Verbindung gebracht. Obwohl die im Jahre 1988 durchgeführte Radiokarbondatierung des Leinenstoffes unerklärlicherweise einen mittelalterlichen Ursprung des Bildes ergab, und obwohl die im Tuch verborgenen Rätsel (z. B. der Bildentstehung) noch nicht gelöst sind, so kommen doch immer mehr namhafte Experten zu dem Schluss, dass dieses Tuch das echte Grabtuch Christi und damit eine wissenschaftliche “Singularität” sein müsse. Anhand von binären Expertensystemen und mit den Erkenntnissen der Kriminalistik fanden nämlich Arnaud-Aaron Upinsky, Oswald Scheuermann, Emanuela Marinelli, Giulio Fanti und andere Wissenschafter heraus, dass es sich bei diesem Mann nur um Jesus von Nazareth handeln kann:

Bei der Untersuchung des Körperbildes konnte man eindeutig feststellen, dass das gefolterte und gekreuzigte Opfer ein frommer Jude des ersten Jahrhunderts gewesen sein musste. (Gesichtzüge, Tibia-Femur-Index, Haartracht), der in Jerusalem, (Pollen und Pflanzenabbildungen um das Haupt) vermutlich am 7. April des Jahres 30 nach bestialischen Torturen (römische Geißelung, Dornenkrönung) eine römische Kreuzigung (Lanzenstich, postmortales Blut der Herzwunde) unter Pontius Pilatus als König der Juden (Dornenkrone, Titulus, d. h. die Kreuzestafel, eventuell Münzabdruck auf dem rechten Augenlid) erlitten hat. 

Aus den Evangelien wissen wir, dass Christus aber nicht im Grab verblieb, sondern am 3. Tage von den Toten auferstanden ist. Das schattenhafte Körperbild, das in sich eine dreidimensionale Information enthält, die ihrerseits auf eine mysteriöse Bildentstehung hinweist, scheint alle Versuche zu widerlegen, diese fundamentale Glaubenswahrheit der Auferstehung Christi zu verwässern oder zu leugnen. (cf. die Theorie des “Grabraubes”, bzw. “des nicht leeren Grabes”). Ebenso weisen die auf dem Tuch befindlichen nicht fälschbaren Blutspuren daraufhin, dass der Körper nicht länger als 36-40 Stunden nach dem Todeseintritt Kontakt mit dem Tuch hatte. Die nachweislich nach ca. 36 – 40 Stunden unterbrochene Fibrinolyse (Bluterweichung bei einem Leichnam), die deutlich abgegrenzten, unverletzten Blutkrusten, das unbeschädigte textile Gewebe, die Abwesenheit jeglicher Spuren von Verwesung (insbesondere das Fehlen von Verwesungsflüssigkeit und Ammoniakdämpfen um die Lippen) deuten auf eine Entmaterialisierung des Leichnams hin, wie es auch bei Johannes 20, 3-8 anklingt. Bei diesem rätselhaften Verschwinden des Körpers aus dem Tuch muss es zu einer für die Wissenschaft noch unerklärbaren E-Emission aus dem Leichnam gekommen sein, die für die Bildentstehung verantwortlich ist. Das Körperbild scheint demnach auf ein orthogonales Aufblitzen des Leichnames (nach Giulio Fanti innerhalb von 0,3 Millisekunden! bei einer Spannung von 300.00 Volt !!) zurückzugehen, wodurch die Fibrinolyse beendet und die “Materie des Körpers” in “Licht” gewandelt wurde... (Giulio Fanti, Oswald Scheuermann). Giulio Fanti hat außerdem im Bereich des Gesichtes und der Hände auf der Rückseite des Tuches ein zweites schwaches Körperbild entdeckt, was auf eine Büschelentladung (Corona discharge) im Moment der Bildentstehung schließen lässt. Das Körperbild penetriert aber das Gewebe NICHT, sondern die Verfärbung der Flachsfasern im Bereich des Körperbildes beträgt nur 0,2 μ, was dem „primary cell wall“ entspricht, wobei das Mark der Faser nicht verändert ist. Von 70 bis 200 Flachsfasern eines Fadens sind aber nur 2-3 Fasern, die nicht einmal nebeneinander liegen, verfärbt, gleichsam „oxydiert“. Diese Art der Verfärbung ist manuell unmöglich herzustellen und schließt jeden Fälschungsversuch eines mittelalterlichen Fälschers aus.

Kein gewöhnlicher Sterblicher aber kann sich selbst das Leben zurückgeben, denn niemand ist Herr über Leben und Tod, das ist nur Gott. Es ist gerade dieses “Zeichen des Jona” (Mt 12,38 ff), das Jesus von Nazareth als Gottes Sohn ausweist. (vgl. Jo 5,21; 5,26; vor allem: 10,17-19 (“Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es mir, sondern ich gebe es freiwillig hin. Ich habe die Vollmacht, es hinzugeben, und ich habe die Vollmacht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen”).

Das Grabtuch von Turin erweist sich demnach als stummer, aber dennoch durch die Bildersprache beredter Zeuge eines einmaligen, historischen Geschehens, das Höhepunkt der Inkarnation und Kernaussage unseres Glaubens bildet: Tod und Auferstehung Christi, des für uns Mensch gewordenen Sohnes Gottes, dem “ alle Gewalt über Himmel und Erde gegeben ist.” (Mt 28,18). (Gertrud Wally, Wien, Mai 2012)